Batterien bauen und Kuchen backen

Die Arbeit im Labor bringt verschiedenste Elemente und Welten zusammen. An einem Tag geht es um Forschung und klare Anweisungen, an einem anderen Tag taucht man tief in die Materie ein und erkundet Neuland. Genau das findet unsere Kollegin Alexandra so spannend. Als Laboringenieurin sieht sie ihre Arbeit bei VoltStorage als eine perfekte Möglichkeit, ihre beruflichen Fähigkeiten einzubringen und gleichzeitig ihre persönlichen Interessen zu verfolgen. Kein Wunder: Wenn sie nicht gerade im Labor Elektrolyte mischt, steht sie in ihrer Küche und hantiert mit den Zutaten für Kuchen und Gebäck.

Unterhalten wir uns daher mit Alexandra, um mehr über ihre Geschichte zu erfahren und herauszufinden, was sie antreibt, mit uns an Lösungen für die Energiewende zu arbeiten.

Das Streben nach dem perfekten Rezept

Hallo Alexandra. Wolltest du schon immer im Bereich Chemietechnik und Energie arbeiten?
Ich habe mich in der Schule in die Chemie verliebt, weil sie buchstäblich überall und ständig präsent ist. Die Tatsache, dass Farbe nur durch unterschiedlich stark angeregte Elektronen entsteht, hat mich fasziniert. Daraufhin habe ich an der Universität Chemie studiert, meinen Master absolviert und dann zum Thema nachhaltige Redox-Flow Batterien promoviert. Während dieser Zeit kam ich zum ersten Mal mit der Elektrochemie in Berührung und habe mich seither auf Energie und Elektrochemie konzentriert.

Gab es viele andere Frauen in deiner technischen Schullaufbahn?
Die Meisten würden jetzt eher vom Gegenteil ausgehen. Allerdings besuchte ich in meiner Heimatstadt Lincoln (Großbritannien) eine Mädchenschule, und selbst bis zur Universität kannte ich eigentlich nur Frauen im technischen Bereich. Danach wurden es jedoch immer weniger, es mangelt im Arbeitsleben definitiv an Frauen in technischen Berufen. Daher ist es mir ein Anliegen, Frauen für die Wissenschaft zu begeistern. Ich habe zum Beispiel die Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag an meiner Universität organisiert und bin 2020 in die Vereinigten Arabischen Emirate gereist, um Vorträge über die Förderung von Frauen in der Wissenschaft zu halten.

Wie sieht dein typischer Arbeitstag bei VoltStorage aus und mit wem hast du am meisten zu tun?
Ich bin Senior Electrochemical Engineer und arbeite im Bereich Research and Development an der Entwicklung der Batterie und der umgebenden Systeme. Seit meinem Start im Unternehmen im März 2023 sind meine Aufgaben und Tage sehr abwechslungsreich, was großartig ist. An manchen Tagen bin ich mit Planungsbesprechungen und technischem Austausch beschäftigt, an anderen Tagen stehe ich im Labor und überwache Experimente und teste neue Konzepte. Aufgrund der Vielfalt meiner Aufgaben habe ich mit vielen Menschen im Unternehmen zu tun, insbesondere mit dem Management, den Bereichen Engineering, Elektronik und natürlich mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der Forschung und Entwicklung.

Du hast einmal erwähnt, dass dein Hobby das Backen ist. Welche Parallelen gibt es da zu deinem Beruf als Elektrochemie-Ingenieurin?
Backen ist eine Wissenschaft für sich. Ich könnte den Leuten den ganzen Tag etwas erzählen, wenn es um den Proteingehalt in verschiedenen Mehlen geht, wie er sich auf die Struktur des fertigen Gebäcks auswirkt, oder um die genaue Temperatur zum Erhalt der Kristallstruktur von Schokolade, damit sie bei Raumtemperatur fest ist, aber im Mund schmilzt. Ähnlich verhält es sich mit meiner Arbeit hier, wo die spezifische Struktur einer Elektrode oder die Porendichte einer Membran die Leistung der endgültigen Zelle erheblich beeinflussen.

Du hast auch als Essens- und Restaurantkritikerin gearbeitet. Hast du schon immer gerne einen genaueren Blick auf die Details und Zutaten geworfen, wie sie zusammenspielen und zusammenpassen, um das richtige Ergebnis zu erzielen?
Ja, auf jeden Fall. In meiner früheren Tätigkeit als Gastrokritikerin ging es darum, wie das Essen mit dem gesamten Restauranterlebnis verbunden war. Als Freizeitbeschäftigung setze ich dies jetzt in Deutschland als Testerin von Schokoladenprodukten fort, indem ich die kleinen Details von Schokoladenaromatechniken miteinander vergleiche und wie sie sich auf das Endprodukt auswirken. Die Recherche macht mir dabei am meisten Spaß. Ich liebe es darüber zu lesen, warum eine Zutat chemisch gesehen das tut, was sie tut und dann zu sehen, wie sich das in meiner Küche in der Praxis auswirkt. Das ist auch die Parallele zu meinem Arbeitsleben, wo ich Literaturrecherchen über Batteriekomponenten durchführe und dann versuche, die Ergebnisse im Labor umzusetzen.

Wie würdest du die Arbeitskultur innerhalb des Unternehmens und des Teams beschreiben?
Sie ist sowohl international, da alle Englisch sprechen, als auch ausgesprochen regional, da bayerische Kultur wie Weißwurstfrühstück, Fasching oder Nikolaustag gefeiert wird. Das ist sehr hilfreich und integrativ, besonders wenn man neu in Deutschland ist. Für mich persönlich war es ein großer Schritt, allein in ein neues Land zu ziehen, da ich zuvor noch nie allein gelebt hatte. Als ich ankam, sprach ich kein Deutsch und ich habe es mir fest vorgenommen, es zu lernen. Ich denke, dass es wichtig ist, wenn ich langfristig hierbleiben möchte.

Auf der anderen Seite sind die Arbeitskultur und der Teamgeist wirklich hervorragend und ausgesprochen offen. Die gemeinsamen Teamgespräche sind etwas, das ich wirklich liebe und schätze. Wir essen alle zur gleichen Zeit zu Mittag und man kann sich mit jedem aus dem Unternehmen, einschließlich der Geschäftsleitung, zusammensetzen und eine Weile reden. Das ist eine nette, kleine, tägliche Interaktion, die uns das Gefühl gibt, ein Team zu sein, das gemeinsam auf ein Ziel hinarbeitet.

Wir haben jetzt brandneue Räumlichkeiten in der Detmoldstraße - würdest du das als Fortschritt betrachten?
Auf jeden Fall. Die Laboreinrichtungen sind jetzt unglaublich professionell. Wir haben ein Team von Analytikern aufgebaut und unsere Forschung und Entwicklung in einem beeindruckenden Ausmaß erweitert. Die Testräume und die Qualität sind erstklassig. Wir verfügen nun über erheblich erweiterte Testmöglichkeiten und einen größeren Testumfang.

Wie ähnlich ist das Labor einer Küche?
Die Küche bietet mehr Freiheiten. Man kann sich einfach einen beliebigen Kuchen zusammenmischen, je nach Lust und Laune. Das Labor hingegen erfordert methodische Sorgfalt und Aufmerksamkeit. Ideen müssen sorgfältig geplant und in einem sauberen Umfeld getestet werden.

Bist du also eher eine Forscherin oder eine Entdeckerin?
Ich betreibe Forschung während meiner Arbeitszeit und mache Entdeckungen in meiner Freizeit. Eines der wunderbaren Dinge an München ist, dass ich jedes Wochenende die Berge erkunden kann.

Was ist dein nächstes Ziel oder Meilenstein, den du erreichen möchtest?
Ich denke, dass ich irgendwann eine leitende oder technische Funktion anstreben möchte. Das Unternehmen wächst immer noch, also mal sehen.

Vielen Dank Alexandra, für dieses nette Gespräch und alles Gute für deine weiteren Forschungs- und Entdeckungsreisen. Wir freuen uns, dich an Bord zu haben!